Frauen 1 beenden die aktuelle Bezirksligasaison als Spitzenreiter und sind somit „Coronameister“
von V. Lardani
Die Herausforderungen für den zu Saisonbeginn engagierten Trainer Stefan Krebs und die von Grund auf neu zusammengestellte Damenmannschaft waren ganz klar vorgegeben: Ein Platz im vorderen Tabellendrittel und wenn möglich der Aufstieg in die Landesliga waren das erklärte, aber auch durchaus ambitionierte Ziel des gesamten Teams.
Nach einer umfangreichen und intensiven Vorbereitung konnten die Damen auch gleich erfolgreich in die Saison einsteigen. Die erste Runde des Bezirkspokals diente den „Bachforellen“ zum Warmwerfen und sie setzen mit einem 60:10 Sieg direkt ein dickes Ausrufezeichen.
Dabei zeigte sich schon deutlich, dass die einzelnen Spielerinnen gut zu einer Einheit zusammengewachsen und vor allem die „jungen“ Spielerinnen bereits sehr gut integriert waren. Das Team zeigte bereits in dieser frühen Phase der Saison ihren treuen Fans und Zuschauern sehenswerten und schnellen Handball. Diese Attribute garantierten dann auch den Erfolg des Teams für die restliche Saison.
Bereits im 3. Saisonspiel Mitte Oktober fand eine der schwersten Begegnungen statt. Die Bachforellen waren zu Gast bei der Reserve des Regionalligisten SG Schozach-Bottwartal. Nach einem sehr spannenden Spiel mussten sie sich aufgrund eines sehr unglücklichen Gegentreffers in den Schlusssekunden mit einem Unentschieden zufriedengeben. Dadurch wurde die Zuversicht jedoch nicht gebrochen, viel mehr wurde der Ehrgeiz der Spielerinnen dadurch erst so richtig geweckt.
In dieser Phase zeigte sich nun eine andere erfreuliche Tendenz, die jedoch zu Veränderungen im Team führte. Mehrere Spielerinnen hatten das Thema „Nachwuchsförderung“ sehr ernst genommen und so konnten die Verantwortlichen innerhalb kürzester Zeit die freudige Hoffnung auf mindesten 3 Nachwuchshandballer/innen vermelden.
Trotz dieser anderen Umstände und auch einiger Verletzungen blieben die Bachforellen in ihrer Erfolgsspur. Insbesondere in den Spielen gegen die SG Degmarn/Oedheim und kurz vor Weihnachten gegen den TV Flein bauten die Damen ihre Spitzenposition aus. Dabei erzielten sie die Erfolge mit unterschiedlichen Qualitäten und Stärken.
Der Premierensieg in Oedheim wurde in einem stark von Taktik und den Abwehrreihen geprägten Spiel erzielt, bei dem insbesondere die ganz jungen Spielerinnen die Nerven behielten und letztendlich den 22:24 Auswärtssieg sicherstellten. Das Spiel gegen den TV Flein hatte spielerisch ein erheblich höheres Niveau und war bis kurz vor Schluss hart umkämpft. Eine Auszeit in der 55. Minute beim Stand von 25:24 sicherte den verdienten 29:25 Sieg. In diesem Spiel waren es die erfahrenen Spielerinnen, die letztendlich den Unterschied ausmachten.
Alle anderen Spiele wurden mit einer weitaus größeren Tordifferenz gewonnen. Das wahrscheinlich beste Spiel lieferten die Bachforellen gegen die HSG Taubertal ab. Im Vorjahr hatte der SVHN bei diesem unangenehmen Gegner einen wichtigen Punkt verloren, doch in diesem Jahr hatten die Gastgeber keine Chance und mussten eine herbe 14:40 Niederlage hinnehmen. Obwohl 40 Tore in einem Ligaspiel nicht selbstverständlich sind, legten die Bachforellen im nächsten Auswärtsspiel noch eine Schippe drauf. Nach einer weiteren guten Partie, die sie mit 27:44 Toren ebenfalls klar für sich entscheiden konnten, gingen sie in die Weihnachtspause.
Im neuen Jahr schienen unsere Mädels nicht mehr ganz so an ihre Erfolge anknüpfen zu können. Zunächst wurde zwar der TV Flein in einem rasanten Pokalspiel besiegt, und damit die Teilnahme am Final 4 des Bezirkspokals sichergestellt, aber in der Meisterschaftsrunde schien das Team verunsichert. In Gundelsheim erzielte das Team einen mühsamen Arbeitssieg und hatte jetzt den vom starken Gegner aus Hardthausen hoch stilisierten „Ligakracher“ vor der Brust. Doch die Bachforellen überraschten ihre Fans und den Gegner mit einer hervorragenden Leistung. Mit 15:6 führten sie zur Halbzeit und in der 50. Minute mit 21:13. Danach wurden im Gefühl des sicheren Sieges einige gute Chancen vergeben, aber der Sieg war den Gastgeberinnen nicht mehr zu nehmen.
Damit war natürlich eine wichtige Weiche Richtung Tabellenführung gestellt und die Motivation für „das Spiel der Spiele“ gegen den nach Minuspunkten deutlich zurückliegenden Aufstiegsfavoriten, der SG Schozach-Bottwartal 2, war hochgefahren. Für den Gast war offensichtlich die Meisterschaft bzw. der Aufstieg Pflicht, denn die Verantwortlichen der Regionalligareserve hatten ihr Team in der Winterpause mit mehreren Topkräften verstärkt.
Die junge Mannschaft des SV HN stemmte sich mit Mut und Einsatz gegen die erfahrenen Aushilfsspielerinnen der Gäste, aber leider reichte es dieses Mal nicht zu einem Punktgewinn. An diesem Tag war der Gegner zu stark und konnte die Punkte verdient mit nach Hause nehmen. Für die Bachforellen war jedoch nichts verloren, lagen sie nach Minuspunkten immer noch vor den Damen aus dem Bottwartal. Der darauffolgende Arbeitssieg gegen den TB Richen bot keine spektakulären Ereignisse.
Die nächste Partie gegen die Taktikfüchse der SG Degmarn/Oedheim bereitete der sportlichen Leitung im Vorfeld einiges Kopfzerbrechen. Das Team der Bachforellen löste diese Herausforderung aber recht ordentlich. In einem tollen Spiel produzierte die Heilbronner Torfabrik 39 Kisten und sicherte damit weiter die Tabellenführung.
Da aufgrund der Corona Krise, die laufende Runde leider abgebrochen wurde, stehen unsere Damen 1 nun verdient auf Platz eins der Bezirksligatabelle und werden im nächsten Jahr in der Landesliga mitspielen. Zusätzlich hat das Team wieder einmal das Final 4 des Handballbezirks erreicht.
Die Bachforellen können auf diese tolle Saisonleistung sehr stolz sein und freuen sich zu Recht über den Aufstieg. Trotzdem hätten sie die Saison gerne zu Ende gespielt und im Anschluss daran eine große Aufstiegsfeier organisiert.
Wir bedanken uns bei den zahlreichen Fans, die auch weite Fahrten nicht scheuten, um die Mannschaft zu unterstützen. Wir freuen uns, wenn wir uns nach der Krise alle wiedersehen und hoffen auch in der nächsten Saison auf lautstarke Unterstützung. Bis dahin bleibt alle gesund und virenfrei. Wir sehen uns in der Landesliga!
(Julia Gmelin und Ricarda Gehlhaar)